- Cushing-Syndrom
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Cushing-Syndrom['kʊʃɪȖ-; nach H. Cushing], seltene, schwere Stoffwechselstörung durch Überproduktion von Hormonen (Glucocorticoiden) der Nebennierenrinde (Hypercortisolismus). Die vom Hypothalamus ausgelöste Wucherung der Nebennierenrinde ist dafür die häufigste Ursache. Seltener wird das Cushing-Syndrom durch ein Adenom der Hirnanhangdrüse hervorgerufen, welches durch vermehrte ACTH-Sekretion sekundär zu überhöhter Cortisolausschüttung führt (Cushing-Krankheit). Adenome oder Karzinome der Nebennierenrinde können zu primärer Überproduktion führen. Bei Kindern ist ein Nebennierenrindentumor häufigste Ursache. - Symptome des Cushing-Syndroms sind Stammfettsucht (Rumpf) mit Vollmondgesicht, so genannter Büffelnacken, Schwund der Muskulatur (dünne Gliedmaßen), übermäßige Behaarung, Hautstreifen, Bluthochdruck mit Polyglobulie, Knochenentkalkung (Osteoporose), Zuckerstoffwechselstörungen, Antriebsschwäche, Apathie, später Herzinsuffizienz; bei Erwachsenen Störungen der Menstruation beziehungsweise Potenzstörungen; bei Kindern Wachstumsstörungen. Frauen erkranken häufiger als Männer. Die Behandlung erfolgt medikamentös oder durch operative Entfernung des Tumors. Ein Cushing-Syndrom leichten Grades kann auch als Nebenwirkung bei längerer Einnahme von Nebennierenrindenhormonen auftreten.In der Tiermedizin tritt das Cushing-Syndrom bei älteren Hunden, v. a. Pudel und Dackel, auf. Symptome sind Haarausfall, Hängebauch, Hauterkrankungen sowie Fress- und Trinksucht. Die Ursache ist auch hier eine Überproduktion von Nebennierenrindenhormonen oder die Daueranwendung von prednisolonhaltigen Arzneimitteln.
Universal-Lexikon. 2012.